Rufen Sie ruhig die Turnierleitung

Rufen Sie ruhig die Turnierleitung

 

Autor: Michael Berkowitz
Datum der Veröffentlichung: 11/30/2019  auf der Seite von Larry Cohen


Ich konnte nie die Regeln für die Spiele meiner großen Schwester befolgen. Sie erfand diese Sportarten, bei denen es darum ging, Bälle auf Objekte zu werfen (nur gelegentlich auf mich) oder Tore zu schießen oder Dinge zu finden. Ich dachte immer, dass ich gewinne, nur um zu entdecken, dass ich gegen eine Regel verstoßen hatte, weil ich nicht nur auf jede dritte Stufe sprang oder den Ball mit der rechten Hand geworfen hatte.
Einmal dachte ich, ich hätte endlich alle Regeln gelernt und perfekt gespielt. Ich war mitten in einem Siegestanz, als meine Schwester die schlechte Nachricht überbrachte: Dies war der Tag an dem der Verlierer siegte!

Bridge ist ein fast so kompliziertes Spiel wie die, die sich meine Schwester ausgedacht hat. Zumindest im Bridge sollten aber die Regeln relativ einheitlich sein. Das bedeutet nicht, dass man das Regelwerk lesen muss. . . . deshalb haben wir Turnierleitungen. Allerdings sollten Sie sich darüber im Klaren sein, wie sich die Regeln auf Ihr Spiel auswirken können.

 Hier einige wichtige Informationen:

1) Die Turnierleitungen sind da, um zu helfen. Zu viele Leute befürchten, dass es unhöflich aussieht,  die Turnierleitung zu rufen. Sie befürchten, dass die Gegner dies als Affront auffassen könnten. Als Antwort auf diese Angst sagte der Turnierleiter David Metcalf: „Ich wurde noch nie zu einer Person gerufen. Ich werde an einen Tisch gerufen.“  Die Turnierleitungen sind da, um bei Unregelmäßigkeiten zu helfen. Wenn etwas Seltsames passiert ist oder passieren könnte, rufen Sie die Turnierleitung, um zu helfen. Sie sollten sich bemühen, keine eigenen Entscheidungen zu treffen, das ist wie sich selbst  vor Gericht zu verteidigen oder sich selbst die Haare zu schneiden - sicher, es könnte funktionieren, aber oft wird es schlimmer. Stellen Sie sicher, dass Sie dies höflich tun, und denken Sie daran, dass alle Turnierleitungen den gleichen Nachnamen haben: „Bitte“.  


2) Was tun Sie, wenn etwas mit den Alertierungen schief geht?

Das Alertsystem ist kompliziert und kann sich von Zeit zu Zeit ändern. Erinnern Sie sich jedoch an den Kern der Alertierungen:  Alertierungen sollen den Gegnern helfen, die Reizung zu verstehen. Wir alertiernen das Gebot unseres Partners (nie unser eigenes), damit die Gegner wissen, dass ein Gebot nicht natürlich ist. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob eine Konvention alertiert werden muss, ist es immer gut, vorsichtshalber zu alertieren. Denken Sie daran: Alles was Sie tun müssen, ist Alarm zu sagen (und verwenden Sie die Alarmkarte in der Gebotsbox, um Menschen mit Hörproblemen zu helfen). Erklären müssen Sie die Bedeutung eines Gebots nur, wenn Sie gefragt werden.

 

3) Was mache ich, wenn mein Partner falsche Angaben macht?

Wenn Ihr Partner eine falsche Erklärung abgibt korrigieren Sie die Erklärung, vor dem Ausspiel. Wenn Sie die Verteidiger sind, sollten Sie Ihren Gegnern nach Spielende sagen, dass der Partner eine falsche Erklärung abgegeben hat. Wenn Ihr Partner eine Erklärung gibt und Sie erkennen, dass die Erklärung richtig ist, aber Ihr Gebot falsch war, dann können Sie die Turnierleitung zu Hilfe rufen. Die Regel ist, dass Sie so bieten sollten, als hätten Sie die Informationen Ihres Partners nicht gehört und dass Sie den Gegnern nicht sagen müssen, was in Ihrer Hand ist.

 

4) Was mache ich, wenn ich mir nicht sicher bin, was die Gebote meiner Gegner bedeuten?

Bridge ist ein Spiel, bei dem wir das Recht haben, alles zu wissen, was die Gegner wissen. Wenn Ihr Gegner ein Gebot abgibt, das schwach oder stark sein könnte und er nicht alertiert (und auch wenn er es tut), können Sie fragen, was es bedeutet, wenn Sie an der Reihe sind zu bieten. Es ist nicht peinlich, wenn man etwas nicht weiß. Wenn der Gegner als Erklärung dessen, was ein Gebot bedeutet, nur den Namen einer Konvention sagt, z.B.  Michaels, Cappelletti, Jacoby, Jordan, etc. , und Ihnen das nichts sagt, sollten Sie fragen, was es tatsächlich bedeutet. Wenn es Ihnen egal ist, was die Gebote Ihrer Gegner bedeuten, weil Sie selbst nicht bieten wollen, sollten Sie besser warten, bis die Reizung abgeschlossen ist, um Fragen zu stellen.


5) Was mache ich, wenn ich mir nicht sicher bin, was das Gebot meines Partners bedeutet?

Sagen Sie nichts! Wenn Sie gefragt werden, können Sie antworten, dass Sie sich nicht sicher sind. Die Turnierleitung muss vielleicht kommen, um das Problem zu lösen, aber deshalb gibt es sie ja. Geben Sie keine falschen Informationen.. Ein einfaches „Wir haben diese Reizung noch nicht besprochen" ist am besten, wenn Sie es nicht wissen. Wenn Sie es besprochen hast, können Sie auch sagen „Ich habe das vergessen“ und die Turnierleitung kann vielleicht helfen, indem sie Sie vom Tisch nimmt und die Gegner den Partner fragen lässt.

 

 

6) Eine Turnierleitung hat mir gerade etwas erzählt, das ganz anders klingt als das, was ich vorher gehört habe. Woher weiß ich, was richtig ist?

Sie haben immer das Recht die Turnierordnung einzusehen. Auch wenn die Turnierleitung sie nicht bei sich hat, kann sie den entsprechenden Inhalt online nachlesen. Einige Situationen können Ihnen ähnlich erscheinen, sind aber sehr unterschiedlich. Zum Beispiel gibt es einen großen Unterschied zwischen einem Verteidiger, der versehentlich nicht bedient (und es sofort erkennt) und dem Alleinspieler, dem der gleiche Fehler unterläuft.  Ebenso gibt es einen großen Unterschied zwischen einem falschen Gebot (ein Gebot, das nicht Ihren Vereinbarungen folgt) und einer falschen Erklärung (eine Erklärung, die nicht Ihrer Vereinbarung folgt). Die Turnierleitung sollte  in der Lage sein sollte, einem Spieler zu helfen zu verstehen, warum eine bestimmte Entscheidung getroffen wurde.

 

 

 

 
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